Wir alle hätten gern mehr davon: Zeit! Das galt sicherlich auch für Niklas Luhmann, obwohl er nicht mal genau angeben konnte, worum es sich dabei handelt. Damit allerdings ist er unter denjenigen, die sich mit dem Phänomen näher befasst haben, wahrlich nicht allein. Der kleinste gemeinsame Nenner ist wohl, dass Änderungen vonstatten gehen und es das ist, was wir als Zeit empfinden. Temporalisierte Strukturen weiterlesen →
Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung (Teil 3)
Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung
Damit eine Organisation sich selbst organisieren kann, muss sie sich von ihrer Umwelt abgrenzen. Sie muss festlegen, was zur Organisation gehört und was nicht. Selbstverständlich beruht diese Festlegung schlussendlich wiederum auf einer Entscheidung. Es kann zwar von anderen bestritten werden, dass etwas zu einer bestimmten Organisation gehört, dessen ungeachtet kann diese Organisation dies aber dennoch als zugehörig behandeln und sich so verhalten, als ob es daran gar keine Zweifel gäbe, wie man etwa am Verhalten des russischen Staatsapparats mit der Krimkrise erkennen kann. Ein Streit über die Zugehörigkeit zur einen oder anderen Organisation kann deshalb nur aufgelöst wereden, indem eine Seite seine Ansprüche aufgibt, ansonsten besteht der Konflikt weiter, selbst wenn die Ansprüche schon zuvor völlig ohne Wirkung blieben. Selbstbeobachtung und Selbstorganisation weiterlesen →
Wo es Systeme gibt, muss es auch eine zugehörige Umwelt geben. Das ist keine große systemtheoretische Neuigkeit, sondern schlicht logisch unumgänglich. Ungleich kniffliger wird es bei der Frage nach der Grenze zwischen System und Umwelt. Im Alltag hält man diese schnell mal für gegeben. Wir glauben zu wissen, wo ein Gegenstand aufhört und wo ein anderer anfängt: Das vor mir ist ein Hund und das drumherum gehört nicht dazu.
Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung (Teil 2)
Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung
Wenn man grundsätzlich Wesensannahmen ablehnt, gewinnt die Frage, wodurch sich Organisationen von anderen Systemformen unterscheiden lassen, zusätzlich an Gewicht. Was macht eine Organisation zu einer Organisation? Luhmanns Antwort: die Operationsweise! Alle Organisationen operieren demzufolge auf der Grundlage einer Verkettung gleichartiger Elemente. Das macht ihre Autopoiesis aus: Sie reproduzieren sich kontinuierlich neu, indem sie Element auf Element folgen lassen und eines das andere zur Voraussetzung hat. So wie jedes Computersystem ausschließlich mit elektrischen Signalen und jedes Bewusstsein ausschließlich mit Gedanken, arbeiten soziale Systeme ausschließlich mit Kommunikationen und Organisationen als ein Spezialfall davon ausschließlich mit Entscheidungskommunikation. Autopoiesis der Organisation weiterlesen →
Niklas Luhmann beginnt sein theoretisch grundlegendes Werk über Soziale Systeme nach der Einleitung mit der Klarstellung des Ausgangspunkts. Diese Setzung dient einerseits dazu, für eine zirkulär gebaute Theorie einen Einstieg zu wählen, der aufgrund der Zirkularität theoretisch beliebig sein müsste, sicherlich aber großen Einfluss auf die Zugänglichkeit hat. Nicht jeder Einstieg dürfte gleichermaßen nachvollziehbar sein. Es gibt Systeme weiterlesen →
Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung (Teil 1)
Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung
Der Begriff System findet breite Anwendung. Man findet ihn heute in allen möglichen Kontexten: im technischen Bereich ebenso wie im politischen oder im sportlichen. Insofern kann es nicht überraschen, dass er auch auf Organisationen angewandt wird. Das mag oftmals unsystematisch geschehen, im Falle der Systemtheorie jedoch darf man davon ausgehen, dass sie sehr genau angeben kann, warum sie Organisationen als Systeme auffasst. Damit allein ist allerdings noch nichts gewonnen, denn die Frage ist, welche Erkenntnisse sich daraus ergeben. Unwesen der Organisationen weiterlesen →