Schlagwort-Archive: Spiegel

Pröksens halbierte Spiegel-Analyse zur Klimakrise

Hallo Herr Pörksen, hallo Spiegel-Redaktion,

Vielen Dank für Ihre Analyse der Klimaberichterstattung des Spiegel! Trotz aufmerksamer Lektüre des Magazins ist mir die von Ihnen angesprochene Wende zu ernsthaftem Klimajournalismus 2019 entgangen. Tatsächlich gibt es mittlerweile (ansonsten würde man sich auch komplett lächerlich machen) aufrüttelnde Artikel über die wirklichen Verhältnisse und nicht mehr nur Verharmlosung. Letztere pflegt der Spiegel nichtsdestotrotz weiterhin fleißig. Vielleicht nicht mehr unmittelbar in Artikeln zu Klimakrise, dafür bei nahezu allen anderen Themen.

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Der rechenschwache Journalismus

Hallo Herr Thiel, hallo Spiegel-Redaktion,

Ja klar, wenn Maurizio Azzaro behauptet, wie Sie schreiben, dass der ökologische Fußabdruck der 5000 km Luxus-Kreuzfahrt nur „minimal“ sei und die Ottonormalbürger-Kreuzfahrten nach Grönland das „wirkliche Problem“, dann lasst die Reichen weiterhin zum Pol der Unzugänglichkeit cruisen. Vielleicht erinnert sich die eine oder der andere daran, dass Kreuzfahrten generell mal zum allergrößten Luxus gehörten, wie Urlaub anno dazumal überhaupt, und beides heute zum Standardprogramm der Mittelklasse zählt. Der Triggle-Down-Effekt, dessen segensreiche Wirkung die liberale Wirtschaftstheorie stets beschwört, kommt nirgends deutlicher zum Ausdruck als beim Reisen. Die Menschen reisen immer mehr, immer weiter, immer aufwendiger, immer zerstörerischer. Sehenswürdigkeiten und Natur müssen längst vor den Massen geschützt werden. Overtourism, wohin das Auge blickt.

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Wenn tumbe Männer gegen ihre Alliierten zu Felde ziehen

Sehr geehrter Herr Neukirch, hallo Spiegel-Redaktion,

Drei Sätze aus Ihrem Artikel „Ohne euren Männerhass wäre die Welt noch schönerreichen, um zu sehen, dass Sie argumentativ auf der Stelle treten, anstatt die „Verhältnisse zum Tanzen zu bringen“, wie Sie selbst beanspruchen:

„Besonders schwer haben es Jungen mit Migrationshintergrund. Sie kämpfen mit dem Rassismus von rechts und der Männerverachtung von links. Dass sie häufiger als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler die Schule abbrechen und seltener Abitur machen, ist nur folgerichtig.“

Hätten Sie diese noch einmal gelesen und kurz darüber nachgedacht, dann wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, dass Sie hier viel mehr als nur das Problem vieler Männer beschrieben haben: Wie sieht es denn für Migrantinnen aus? Noch deutlich schlimmer! Sie (und andere Frauen) ringen oftmals mit den frauenverachtenden Milieus ihrer wie vieler anderer (auch nicht-migrantischer) Familien, dem Sexismus (und Rassismus) bis weit in die Mitte der Gesellschaft und den dessen ungeachtet anwachsenden emanzipatorischen Ansprüchen der postindustriellen Gesellschaft.

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Augenfarbe in Polizeimeldungen

Weltbürger-Flagge

Medien treten gerne mit dem Anspruch auf, der Leserschaft Informationen bieten zu wollen, sodass die sich ihre Meinung bilden können. Zuweilen gewinnt man aber den Eindruck, dass sie eher die Informationen zu den Meinungen bieten, welche sie in der Bevölkerung für vorherrschend halten. Ganz nach der Devise: Wenn sich etwa in der Bevölkerung eine gewissen Fremdenfeindlichkeit breit zu machen scheint, kann es doch nicht schlecht für den Umsatz sein, dieses Verlangen mit geneigten Informationen zu bedienen.

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